Auch an uns geht das Leid der Menschen in der Ukraine nicht spurlos vorbei. Täglich kommen hunderte erschöpfte Kinder, Frauen und ältere Menschen, die aus dem Krieg in der Ukraine flüchten, in Berlin an und suchen Zuflucht.
Daher haben auch wir uns sofort Anfang März entschieden direkt dort zu helfen, wo die Menschen mit dem Bus in Berlin ankommen – nämlich am ZOB.
Wir sind fast täglich vor Ort und sorgen mit vielen weiteren fleißigen Helfern liebevoll für die Erstversorgung der ukrainischen Flüchtlinge und versuchen sie dort aufzufangen.
Der Busbahnhof ist der erste Stopp für viele Flüchtlinge, bevor sie weiter in andere Städte oder in eine Unterkunft fahren. Häufig ist es aber auch der erste Ort, an dem etwas Ruhe und Fürsorge stattfinden kann.
Im Auftrag des Krisenstabes des Berliner Senats haben die Berliner Malteser die Koordinierung der Vor-Ort-Hilfen für ankommende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine am Zentralen Omnibusbahnhof in Berlin übernommen.
In kürzester Zeit wurde eine außergewöhnliche Supply Organisation aufgebaut, die dafür sorgt, dass jeder ankommende Flüchtling nun schon mehrere Wochen lang 24/7 mit Essen, Trinken, Hygieneartikeln, haltbaren Lebensmitteln für die Weiterreise, Babyartikeln, Süßigkeiten für die Kinder und vielen weiteren notwendigen Bedarfsartikeln versorgt wird. Darüber hinaus erhalten die Geflüchteten die für sie in dieser Situation erforderlichen Informationen sowie bei Bedarf medizinische Hilfe.
Jeden Tag, an dem wir da sind, merken wir, wie wichtig es ist, vor Ort zu helfen und die traumatisierten Flüchtlinge anzusprechen und zu fragen, ob sie etwas benötigen. So haben wir z.B. eine Mutter angesprochen, die versucht hat ihr ca. ein Jahre altes Kind auf ihrem Schoß zu beruhigen. Die Mutter teilte uns mit, dass das Kind schlecht Luft bekommt und inhalieren muss, ihr aber hierfür eine Steckdose fehlt. So konnten wir schnell dafür sorgen, dass das Kind in einem extra für Eltern und Kinder eingerichteten Raum eines Containers in Ruhe inhalieren konnte.
Eine Mutter mit einem 4 Monate alten Baby sowie einem 4 Jahre alten Jungen, ist zusammen mit der Mutter vor 3 Wochen aus Charkiw nach Deutschland geflüchtet. Sie leben zurzeit in Magdeburg und sind von dort nach Berlin zum ZOB gefahren, um die Oma, die sich zwischenzeitlich auch entschieden hat, aus Charkiw zu fliehen, am ZOB in Berlin abzuholen. Leider lagen zwischen der Ankunft von ihnen und der Oma einige Stunden dazwischen, die überbrückt werden mussten. Also haben wir Sie einfach zum Spielplatz am Lietzensee gebracht, damit der 4-Järhige Junge dort spielen kann. Kaum konnte der kleine Junge den Spielplatz sehen, ist er auch schon hingerannt und kletterte auf einem großen Holzgerüst.
Leider haben viele der traumatisierten Kinder durch die Strapazen Bauchschmerzen. Viele sitzen auch nur apathisch und teilnahmslos auf den Bänken. Wir versuchen diese Kinder zusammen mit den Eltern in das Kinderzelt zu bringen, in dem viele Spiele und Kuscheltiere sind. Dort spielen oder malen wir dann mit ihnen. Wir haben festgestellt, dass die Kinder schnell lebendig werden und wieder langsam anfangen zu spielen und sogar zu lachen. Wir haben auch schon viele Kinder wieder zum Strahlen gebracht, indem wir ihnen selbst gepackte Überraschungstüten, die Kuscheltiere, Spielsachen und Süßigkeiten beinhalten, gegeben haben.
Leider haben wir auch feststellen müssen, dass sowohl die Helfer weniger werden als auch die Spenden. Der Krieg existiert aber nach wie vor und es kommen weiterhin täglich rund um die Uhr Flüchtlinge aus der Ukraine an, die sehr, sehr dankbar sind, wenn sich jemand bei der Ankunft um sie kümmert.
Wer Zeit und Lust hat zu helfen, kann sich einfach im Internet unter www.volunteer-planner.org eintragen und zum ZOB kommen und helfen.
Es werden auch weiterhin Spenden benötigt und wir sind über jeden froh der spendet.